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Schulamt
23.02.2024

8. Pädagogischer Dialog: Themenschwerpunkt KI und Unterricht

Der vom Schulamt organisierte 8. Pädagogische Dialog befasste sich am 21. Februar 2024 im Foyer des Vaduzer Saals mit dem Thema «Künstliche Intelligenz im Unterricht». Rund 170 Lehrpersonen, Schulleitungen und Mitarbeitende des Schulamts nahmen teil und setzten sich gemeinsam mit Gastreferent Prof. Beat Döbeli von der PH Schwyz ganzheitlich mit der Bedeutung und dem Einsatz neuer Technologien, insbesondere auch ChatGPT, auseinander.

Die Veröffentlichung von ChatGPT Ende 2022 hatte damals ein grosses mediales und gesellschaftliches Echo ausgelöst. Sowohl die positiven Verheissungen als auch die dystopischen Schreckensszenarien überschlugen sich. Viele Fragen betrafen dabei auch den Bildungsbereich. «Angesichts der jüngsten digitalen Entwicklungen  im KI-Bereich sind alle überfordert. Auch ich», gab Beat Döbeli zu Beginn seines Referats zu. Den Stellenwert technologischer Entwicklungen wie ChatGPT versucht er anschliessend zu relativieren. Er machte deutlich, dass Menschen angesichts neuer technologischer Erfindungen oftmals in einem ersten Schritt dazu tendierten, kurzfristige technologische Effekte zu über- und langfristige zu unterschätzen.  «Wir sollten uns mehr auf Konzeptwissen, und nicht auf Versions- und Produktwissen fokussieren», empfahl Döbeli in diesem Kontext. Im Anschluss erläuterte er zentrale technische, gesellschaftliche und schulische Aspekte Künstlicher Intelligenz. Neue Textgeneratoren wie ChatGPT könnten die Informationsflut und auch die Anzahl an Fake-News erhöhen. Ein Verbot von Textgeneratoren im öffentlichen und schulischen Bereich erachte er aber dennoch nicht als zielführend: «KI wird sich in unser Leben zweifellos einweben. Noch wichtiger wird in Zukunft daher die Vermittlung von Medienkompetenz sein.» 
 

Im Hinblick auf den Unterrichtseinsatz von KI zeigte er Chancen und Risiken auf. Ja, Betrugsmöglichkeiten beim Erledigen von Hausaufgaben oder Prüfungen seien aufgrund von KI vorhanden, worauf er gleich mögliche Gegenmassnahmen aufzeigte (mündliche Prüfungen, enge Betreuung, Prozessportfolios). Handkehrum könne der unterstützende Einsatz von KI im Unterricht aber auch die Zeit von Lehrpersonen für die persönliche Betreuung der Schülerinnen und Schüler ausweiten. Als mögliche Herausforderung sehe er auf der Sekundarstufe I und II angesichts der grossen Wirkungsmöglichkeiten von KI, den Schülerinnen und Schülern die generelle Bedeutung von Wissen klarzumachen und sie zum Lernen zu motivieren. «Ich sehe die Entwicklung positiv: KI kann dazu genutzt werden, um selber noch besser zu werden. Dazu braucht es aber auch in Zukunft Grundlagenwissen», hielt Döbeli fest.