Schatzkiste

Die Schatzkiste enthält Informationen zu weiteren Themen der Denkmalpflege, des Denkmal- und Kulturgüterschutz sowie zum

Alte Sennerei in Eschen

Im letzten Jahr wurde in Eschen die alte Sennerei zur Brennerei umfunktioniert und so kann hier heute in der schweren Zeit rund um Covid-19 Alkohol für Desinfektionsmittel gebrannt werden!  

Mit dem denkmalgeschützten Sennereigebäude hat die Destillerie von Andreas Steinauer den idealen Standort gefunden, der genügend Lagerflächen bietet, Produktionsprozesse ermöglicht sowie Raum für den Verkauf und Degustationen gibt. Interessanterweise hat bereits Vater Steinauer früher in der ehemaligen Molkerei gearbeitet.

Die Sennerei in Eschen entstand 1883, also kurz bevor die Sennereigenossenschaft gegründet worden war, um die Milchabgaben gemeinsam zu vermarkten. Bereits 1951 wurde das Gebäude zu einem Verkaufslokal umgestaltet und erhielt einen kleinen Kühlraum zur besseren Lagerung. Dazu wurde das traufseitig zur Strasse stehende Gebäude nach Norden hin erweitert sowie die östliche Hauptfassade abgerissen und leicht nach hinten versetzt. Seit der Schliessung der Sennerei im Jahr 2006 stand das Gebäude leer.

Ehemalige Sennerei in Eschen | © Amt für Kultur Eschen, ehem. Sennerei an der Alemannenstrasse 1: Der alte Käsekeller dient als gemütlicher Degustationsraum (Foto: Amt für Kultur)

Baukultur im Triesenberger Madleni Hus erforscht

Das Schulprojekt «Baukultur entdecken: Madleni Hus Triesenberg» des Amtes für Kultur führte Jugendliche zum Thema Baukultur und brachte ihnen das Verständnis für die Erhaltung historischer Gebäude näher. In Rahmen des Europäischen Jahres des kulturellen Erbes veranstaltete die Abteilung Denkmalpflege im Amt für Kultur erstmals zwei Workshops für Jugendliche zum Umgang mit alter Bausubstanz. Eine 3. Klasse der Realschule aus Triesen und eine 3. Klasse der Primarschule aus Vaduz befassten sich jeweils einen halben Tag lang mit dem für die Triesenberger Geschichte bedeutenden Kulturgut. Wie ist das alte Holzhaus konstruiert, wie wurde mit dem Kachelofen geheizt oder wie viele Tapeten finden sich an der Wand der Nebenstube? Dies waren nur einige Aufgaben, welche die Schülerinnen und Schüler der beiden Klassen im altehrwürdigen Haus zu lösen und zu erforschen hatten. Mit Zeichenbrett und Massband ausgerüstet, machten sich die Jugendlichen auf die Spurensuche nach den Besonderheiten des Gebäudes und stiessen dabei immer wieder auf neue Erkenntnisse. Die Schüler bekamen im Vergleich zur eigenen Wohnsituation somit spannende Einblicke in die Historie sowie die Qualitäten und das Potenzial eines historischen Hauses. Sichtlich Spass hat auch das Zusammensetzen des Holzmodells in Strickbauweise gemacht, welches im Massstab 1:7 die Baukonstruktion des 1803 entstandenen Wohnhauses zeigte.

Werte vermitteln: Ziel des Projekts «Baukultur entdecken» war die Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für das Thema Baukultur. Das Bewusstsein für die eigene Herkunft und Identität sollte damit gestärkt werden, denn kulturelles Erbe ist Identität. Hier bot sich das Madleni Hus mit seiner über 200 Jahre alten Bausubstanz an, anhand derer die junge Generation lernen und begreifen kann. Da sich die Vermittlung dieser Werte am besten an einem praktischen Beispiel erarbeiten lässt und die Gemeinde Triesenberg den Veranstaltern das Haus freundlicherweise zur Verfügung stellte, konnte das hochgesteckte Ziel letztlich auch vollends erreicht werden. «Baukultur entdecken» wurde in Kooperation mit der Universität Liechtenstein durchgeführt, welche sich schon seit einigen Jahren erfolgreich mit der Architekturvermittlung an Schulen beschäftigt. Eine Weiterführung der Projektidee mit weiteren Klassen wäre aus Sicht der Organisatoren daher wünschenswert.

Jugendliche erforschen das alte Walserhaus | © Amt für Kultur Jugendliche erforschen das alte Walserhaus (Foto: Amt für Kultur)